LKW mit Gefahrgut

ADR-Card (Gefahrgut)

Berufskraftfahrer*innen, die Gefahrgut transportieren, sind gesetzlich verpflichtet, eine ADR-Card zu erwerben. Bei uns finden Sie alle Infos rund um die ADR-Schulung.

Was lerne ich, wenn ich die ADR-Card mache?

Die Autobahnen sind voll mit LKWs, die ihre Ladungen von A nach B bringen. Dabei handelt es sich aber nicht nur um harmlose Waren wie Lebensmittel, Holz oder Kies, sondern auch gefährliche Ladungen, die im schlimmsten Fall in Brand geraten oder das Grundwasser verseuchen können. Sind die Fahrer*innen leichtsinnig oder nicht geschult, können schwere Schäden für Mensch und Umwelt drohen.

Die ADR-Card ist auch als Gefahrgut-Schein bekannt, und ist Pflicht für alle Berufskraftfahrer*innen, die Gefahrgut auf der Straße befördern. Die ADR-Card basiert auf dem Europäischen Übereinkommen über die internationale Beförderung von gefährlichen Gütern auf der Straße. In dem Übereinkommen sind unter anderem Vorschriften für korrekte Ladesicherung und Verpackung und Kennzeichnung von Gefahrgut geregelt.

Zu den Schulungsinhalten des Basiskurses gehören:

  • Allgemeine Vorschriften
  • Gefahreneigenschaften
  • Dokumentation
  • Fahrzeug- und Beförderungsarten
  • Umschließung und Ausrüstung
  • Kennzeichnung
  • Abfahrtskontrolle und Ladesicherung
  • Pflichten, Verantwortlichkeiten, Sanktionen
  • Durchführung der Beförderung
  • Maßnahmen nach Unfällen und Zwischenfällen


Es gibt verschiedene Stufen für die ADR-Card, der Basiskurs ist für alle Berufskraftfahrer*innen, die Gefahrgut transportieren, verpflichtend. Darüber hinaus gibt es Aufbaukurse, die Spezialwissen zum Transport und Umgang mit ganz bestimmtem Gefahrgut vermitteln, zum Beispiel explosionsgefährliche oder radioaktive Stoffe. Die Aufbaukurse werden in Klasse 1 und Klasse 7 unterteilt, außerdem gibt es einen Aufbaukurs „Tank“. Auch diese Kurse sind verpflichtend, wenn Berufskraftfahrer/innen ein bestimmtes Gefahrgut transportieren wollen.

Übersicht zu den Kursen:

  • Basiskurs
  • Aufbaukurs Tank
  • Aufbaukurs Klasse 1
  • Aufbaukurs Klasse 7
  • Auffrischungsschulung


Eine Gefahrgut-Schulung wird von verschiedenen Bildungseinrichtungen angeboten, die ADR-Prüfung müssen Sie allerdings bei der vor Ort zuständigen Industrie- und Handelskammer (IHK) ablegen, die Ihnen die ADR-Card dann auch ausstellt. Die Prüfung darf einmal wiederholt werden. Wird sie auch beim zweiten Versuch nicht bestanden, muss der Fahrer den Basiskurs erneut absolvieren.

Was bringt mir die ADR-Card?

Mit der ADR-Card erhalten Sie die Erlaubnis, Gefahrgut und spezielles Gefahrgut auf der Straße zu transportieren. Sie wissen darüber hinaus, was es zu beachten gilt, um das Gefahrgut sicher von A nach B zu bringen und so Mensch und Umwelt zu schützen.

Wer ist die Zielgruppe?

Jede*r Berufskraftfahrer*in, der*die Gefahrgut transportiert, muss die ADR-Card machen und gegebenenfalls auch eine Aufbauschulung absolvieren. Auch Speditionen profitieren von Fahrer*innen, die im Besitz der ADR-Card sind und können so ihr Dienstleistungsangebot erweitern.

Welche Voraussetzungen brauche ich?

Logischerweise sollten Sie in Besitz eines Führerscheines sein und die gültige Fahrerlaubnis für Fahrzeuge besitzen, die für den Gefahrguttransport vorgesehen sind.

Wenn Sie einen Aufbaukurs oder einen Auffrischungskurs absolvieren möchten, dann müssen Sie zuvor die Basisschulung durchlaufen und die Prüfung bei der IHK bestanden haben.

Wie lange dauert es, die ADR-Card zu machen?

Der Basiskurs der ADR-Schulung dauert 3 Tage, ein Aufbaukurs dauert 1 Tag und ein Auffrischungskurs 1,5 Tage. Die Inhalte sind gesetzlich vorgeschrieben.

Was kostet die ADR-Card?

Die Kosten für die ADR-Schulung und den Auffrischungskurs teilen wir Ihnen gern auf Anfrage mit.

Neben den Schulungskosten kommen noch Prüfungsgebühren der örtlichen IHK hinzu.

Gibt es Fördermöglichkeiten?

Zunächst einmal: Entgegen gängiger Meinungen sind Arbeitgeber*innen nicht dazu verpflichtet, die Kosten für die ADR-Schulung ihrer Fahrer zu übernehmen. Im Zweifelsfall muss der Fahrer die Kosten also selber tragen.

Doch keine Sorge: Mit Hilfe des Europäischen Sozialfonds (ESF) oder mittels einer Förderung der Sächsischen Aufbaubank (SAB) kann die Fortbildung bezuschusst oder finanziert werden.

Factsheet zum Bildungsgutschein

Bildungsgutscheine sind eine Fördermaßnahme der Agentur für Arbeit und des Jobcenters, mit denen berufliche Weiterbildungen und Umschulungen finanziert werden. Er kommt immer dann in Frage, wenn eine Arbeitslosigkeit durch die Weiterbildung beendet werden kann, die drohende Arbeitslosigkeit abgewendet wird oder Sie mit Hilfe der Weiterbildung einen fehlenden Berufsabschluss nachholen können. Der Bildungsgutschein unterliegt einem festgelegten Bildungsziel, ist zeitlich befristet und nicht auf andere Personen übertragbar. Die Genehmigung Ihres Antrags auf Förderung durch einen Bildungsgutschein obliegt immer einem Mitarbeiter der Agentur für Arbeit oder des Jobcenters, es gibt keinen Rechtsanspruch auf den Bildungsgutschein.

Welchen Abschluss erhalte ich und wie lange ist die ADR-Card gültig?

Nach dem Kurs müssen Sie noch eine ADR-Prüfung bei der zuständigen IHK ablegen. Bestehen Sie die Prüfung, erhalten Sie die ADR-Card, die fünf Jahre gültig ist. Mit einem Auffrischungskurs haben Sie dann die Möglichkeit, die Gültigkeit der ADR-Card um weitere fünf Jahre zu verlängern. Dies muss innerhalb von zwölf Monaten vor Ablauf der Gültigkeit der ADR-Card geschehen.

Versäumen Sie den Auffrischungskurs, möchten aber weiterhin Gefahrgut transportieren, müssen Sie erneut den umfangreicheren Basiskurs absolvieren.

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